Der Tiefe Brunnen von Nürnberg

Im Auftrag der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen untersuchten Forschungstaucher AMLA in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege vom 26.04 - 28.04.2012 in insgesamt 12 Tauchgängen den Tiefen Brunnen der Kaiserburg in Nürnberg. Darüber hinaus wurde der Brunnenschacht dokumentiert sowie geologische Gesteins- und Wasserproben entnommen; dies geschah in Kooperation mit dem Geozentrum Nordbayern der FAU Erlangen-Nürnberg. Initiiert wurde das Projekt von Prof. Dr. Hans Fricke.


Brunnen waren Grundvoraussetzung für die Nutzung von mittelalterlichen Burganlagen. Ohne die ausreichende Versorgung  der Bewohner mit Trink- und Brauchwasser war eine Burg ohne praktischen Nutzen.


Der gut erhaltene Tiefe Brunnen der Kaiserburg zu Nürnberg stellt ein einzigartiges Dokument der Technikgeschichte und früher Ingenieurbaukunst dar. Durch die (Tauch-)Untersuchungen konnten neue Erkenntnisse zu seiner Baugeschichte (Vermessung des Brunnenschachts samt Rüstlöcher und Reinigungsnische) gewonnen werden. Die geologischen und hydrologischen Daten werden Rückschlüsse auf die historische Wasserversorgung der Stadt Nürnberg sowie der Burg liefern. Das geologische Profil durch den Tiefen Brunnen gibt Aufschluss über die Schichtenfolge des hier zu Grunde liegenden mittleren Keupers (Trias).
Eine Fortführung der Arbeiten im Tiefen Brunnen sowie im Ziehbrunnen der Burggrafenburg ist geplant.